Liebe HauptstadtTV-Gemeinde, Die Losung von heute aus Psalm 119 ist: „HERR, lass mir deine Barmherzigkeit widerfahren, dass ich lebe.“ Heute vor 75 Jahren war Deutschland als Volk, als Land in der Mitte des zerstörten Europa, darauf angewiesen wie wohl fast kein Volk je zuvor. Zweimal haben unsere Urgroßväter und Großväter Krieg begonnen. Der Doppelte Weltkrieg ging von 1914 bis 1945. Und dann begann nahtlos der Kalte Krieg, der bis 1989 dauerte. Das ist das kurze 20. Jahrhundert von 1914 – 1989. Heute vor 75 Jahren endete dieser Wahnsinn des Krieges, der über 50 Millionen Menschen tötete, der Tausende von Städten, die Bauleistung von Milliarden von Menschen über Hunderte von Jahren zerstörte. Der Krieg, in dessen Schatten die Shoa stattfand, die Katastrophe für das jüdische Volk, der 6 Millionenfache Mord an wehrlosen, unschuldigen Opfern, die mit dem Krieg nichts zu tun hatten. Die gemordet wurden in krankhaftem Hass gegen das einzigartige Volk Gottes in der Welt. Nun aber wurde es noch einzigartiger. Und nun nicht mehr wegen seiner Leistungen! Die in Nobelpreisen gemessen so hoch sind wegen des Lesefleißes von Juden über 2 000 Jahre. Oder in wirtschaftlicher Leistungskraft gemessen so hoch ist, weil diese klugen Leute keine einfachen Handwerker sein durften, sondern seit Jahrhunderten in Nischen wie das Bank- oder Kaufmannsgewerbe abgedrängt wurden. Und dann Erfolg hatten wie beim KaDeWe oder eben wie die Rothschilds. Dieser Tag heute erinnert uns Deutsche, mittlerweile mehrfacher Exportweltmeister, bis zum Ende aller Zeiten daran, dass wir auf diese Barmherzigkeit der Völker der Welt angewiesen waren und sind. Ja, wir können dankbar und stolz sein, dass es uns gelungen ist, diese Barmherzigkeit Gottes zu erlangen und ebenso die Barmherzigkeit der Völker der Welt, die sich in der Bereitschaft zu vergeben zeigt. Ja, wir können stolz sein, dass wir bei der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland, als die Welt zu Gast bei Freunden war, das beliebteste Volk der Erde gewesen sind. Also uns vom letzten Platz bis auf den 1. Platz vorgearbeitet haben. Auch weil wir gezeigt haben, wie man mit Selbstkritik stark werden kann und wie man aus Fehlern lernen kann. Kein Grund zu neuer Hochmütigkeit!!! Aber Anlass, andere so sein zu lassen wie sie sind, ohne dabei einfältig zu sein. Einfach und klar ja. Da bin ich dabei. Aber diese heutige grassierende Einfalt ist doch nur die Bequemlichkeit etwas zu erkennen, weil man sonst ja etwas tun müsste. Und nicht weiß was. Oder schlicht Angst hat. Aber damit sind wir schon einmal auf die Nase gefallen. Und mussten uns dann befreien lassen. Deshalb gilt noch immer und wird immer gelten: Wehret den Anfängen. Von allem, was uns morgen die Freiheit von heute nehmen wird. Und wenn die Stadt Berlin, die in diesem Jahr vor 100 Jahren zu dieser großen und großartigen Stadt zusammengelegt worden ist – aus Berlin und Cölln, Charlottenburg und Spandau und Köpenick und anderen, einen Feiertag schenkt, dann sollen wir nicht nur mit Bier und Wein den Frühling feiern, sondern durch Nachdenken lernen, vor zu denken. Innehalten und Einhalten. Und unseren Gedanken Beine machen, damit sie in der Lage sind, uns voran zu bringen. Bleiben sie gesundBehütet.