Mo, 08.06.2020 , 00:00 Uhr

8. Juni 2020

Liebe HauptstadtTV-Gemeinde,
„Auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.“ schreibt der Apostel Paulus in seinem großen Brief an die Gemeinde in der Hauptstadt des Römischen Reiches. Dieser Brief ist der wohl wirkmächtigste, den Paulus geschrieben hat. Er wollte sich damit in der Hauptstadt vorstellen, die er bald besuchen wollte. Und sie ja auch besucht hat. Und dann dort gekreuzigt worden ist, weil den Herrschern in Rom ein solcher Freigeist zu gefährlich schien. Zu gefährlich gewesen ist. Und er bat dann darum, so erzählt es die Legende, dass er nicht wie Jesus gekreuzigt wurde, das war ihm zu viel der Ehre. Sondern kopfüber. Mit dem Kopf nach unten. Denn seine Predigt, die ja die Römer auch daran erinnerte, dass sie untertan der Obrigkeit sein sollen, hat die Menschen im Geist frei gemacht. Im Geist waren sie durch seine Predigt schon Bürger des kommenden Reiches geworden. Und sind es immer wieder neu geworden, wo der Brief gelesen oder gepredigt worden ist. Die größten Theologen aller Zeiten haben immer wieder vom Römerbrief her ihre Theologie neu entfaltet. Martin Luther zum Beispiel. Der die Notwendigkeit der Reformation der Kirche mit seiner Römerbrief-Vorlesung an der Universität Wittenberg entdeckte. Und mindestens genauso wichtig wie seine Thesen an der Schlosskirche von Wittenberg oder wo immer sie zuerst zu lesen waren, ist die Sendschrift „Über die Freiheit eines Christenmenschen“ gewesen. Zum Glück und Gott sei Dank gab es dank Gutenberg schon den Buchdruck und so konnten die Menschen überall lesen, in wunderbarer Dialektik lesen: Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.
Beides ist genauso richtig und genauso wichtig. Beides hängt unauflöslich aneinander. Im Geist Christi, im Heiligen Geist sind wir frei, Bürger des kommenden Reiches Gottes. Aber dürfen und sollen hier keine Theokratie errichten. Sondern uns einordnen. Und diese Welt auch formen, wie es Christen doch im christlichen Abendland vorbildlich gelungen ist. Wir können darauf bei aller Kritik auch ein wenig stolz sein. Denn ohne Christen würde es die Demokratie so nicht geben. Denn erstmals waren doch in der Taufe und durch das Priestertum aller Gläubigen alle Menschen gleich berechtigt. Bleiben sie gesundBehütet.

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