So, 17.05.2020 , 00:00 Uhr

17. Mai 2020

Liebe HauptstadtTV-Gemeinde, unsere heutige Losung für den Sonntag Rogate stammt aus einem Gebet. Nicht irgendeinem! Sondern dem Gebet, was König Salomo bei der Einweihung des 1. Tempels in Jerusalem als Tempelweihgebet gesprochen hat. „Der HERR, unser Gott, neige unser Herz zu ihm, dass wir wandeln in allen seinen Wegen.“ Man muss schon genau zuhören, genau lesen, damit man die hilfreiche Botschaft versteht. Die Gemeinde, die diesen erstmals gebauten Tempel gemeinsam mit ihrem König einweiht, von dessen Nachfolgerbau heute auch nur noch die Klagemauer steht, bittet Gott, dass er ihr Herz zu sich neige. Sie fordern nicht sich selber auf, dass sie ihr Herz Gott zuneigen. Da ahnen sie, dass das nicht funktioniert. Sondern sie greifen wegen der Starre ihrer eigenen Herzen gleich zu Gott und bitten ihn, dass er machen möge, was sie nicht können. Vielleicht sogar eben nicht einmal können können. Und so bitten sie in der wundervollen Weisheit, die dem König Salomo, dem Sohn Davids zugeschrieben wird, gemeinsam darum, dass Gott die Herzen der Menschen sich selbst zuneige. Menschlicher Stolz führt dazu, dass wir uns so schlecht neigen können. Wenn wir uns vor einem Mächtigeren, Größeren verneigen, wissen wir in der Regel wo sein Thron steht und wohin wir uns vor wem verneigen. Aber bei Gott wissen wir im Grunde nicht einmal genau, wohin, in welche Richtung wir uns verneigen sollen. Und deshalb ist es eine wunderbare Weisheit, gemeinsam Gott zu bitten, zu beten, dass er unser Herz neige. Also den Widerstand überwindet und uns neigt und zugleich nicht irgendwohin, sondern wirklich in seiner Richtung. Nicht etwa ins Nichts oder in die Sinnlosigkeit, also Richtung Teufel. Sondern vor Gott, zu Gott, also Richtung der Sonne unseres Lebens, der wir uns verdanken. Und wenn das gelungen ist, betet und bittet, ja hofft Salomo, dass wir dann wandeln in seinen Wegen. Nicht laufen. Nicht gehen. Nicht marschieren. Sondern wandeln. Das ist eines meiner Lieblingsworte. Nicht nur weil es so schön klingt, sondern weil es etwas so Schönes bezeichnet. Wandeln ist Gehen in größter Freiheit und Gelassenheit. Es gibt Wandelgänge. Man kann Lustwandeln. Man kann in Gottes Wahrheit wandeln. Wandeln ist ein Gehen, bei dem man sich verwandelt. Wenn man wandelt, dann wandelt man sich selber um. Beim Gehen kommt man irgendwo an, denn man hat ja ein Ziel vor den Augen. Beim Wandeln findet man zu sich. Ich gehe zu häufig oder renne, laufe oder marschiere. Aber ich wandele zu selten. Denn wer in Gottes Wegen wandelt, hören Sie, nicht auf, sondern in Gottes Wegen, der ist bei seinem Wandeln von Gott umgeben. Von allen Seiten umgibt uns Gott dann. Im Paradies laufen wir dann nicht mehr. Wir gehen nicht mehr, sondern wir wandeln im Paradies. Wohin wir uns auch wenden im Wandeln, sind wir von Gott umgeben. Wer aufhört zu laufen und schon anfängt zu wandeln, für den wird schon unsere Welt, also Gottes Schöpfung, zum Paradies. Wir reden manchmal davon, dass jemand auf die schiefe Bahn gekommen ist. Also eine geneigte Bahn, auf der man ins Trudeln kommt. Wo es mit geheimer Schwerkraft immer weiter nach unten kommt. Aber wenn Gott uns zu sich neigt, dann ist die Bahn nicht nach unten, nach links oder rechts geneigt, sondern dann neigt sich diese Bahn nach oben. Sie führt uns aus uns selbst heraus zu Gott und schenkt uns dann selbst uns ganz neu wieder. In der Taufe werden wir neu geboren und bekommen dann, zumindest früher, ein neues Kleid angezogen. In Gottes Wegen wandeln, in seiner Wahrheit wandeln, ist ein sich von Gott taufen lassen in Permanenz. Der große Wissenschaftler Archimedes, sie wissen schon, der nackt aus der Badewanne durch die Stadt läuft und schreit „Heureka“ – Ich habe es gefunden, der hat mal in scheinbar unüberbietbarem Hochmut gesagt: „Zeige mir einen Punkt, wo mein Fuß fest steht. Und ich bewege die Erde.“ Das ist physikalisch gesehen völlig richtig. Würden wir einen solchen Punkt finden oder haben, könnten wir die Erde bewegen. Aber im Glauben, in der Neigung zu Gott, haben wir diesen Punkt gefunden. Und wer diesen Punkt in Gott wirklich gefunden und angenommen hat, der bewegt sich! Der bewegt andere Menschen. Der bewegt sogar mit seinen Gebeten Gott. Der bewegt und also verändert die Erde. Der kann aus dieser Krise gestärkt hervorgehen. Der hat dann sogar die Kraft, die Moderne neu zu erfinden. Der hat die Kraft und die Vollmacht, unsere menschliche Entwicklung, die doch spürbar vor die Wand gelaufen ist, in einer neuen Weise zu entwickeln. Uns noch einmal neu nicht nur Lebensmut zu geben, sondern auch Perspektive. Denn die fehlte uns doch zunehmend bevor das Virus uns zum Stillstand zwang. So können wir uns von Paulus neu für diese Woche nach dem Sonntag Rogate – Betet sagen lassen: „Wie ihr nun angenommen habt den Herrn Christus Jesus, so lebt auch in ihm, verwurzelt und gegründet in ihm und fest im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, und voller Dankbarkeit.“ Bleiben sie gesundBehütet.

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