Sa, 16.05.2020 , 00:00 Uhr

16. Mai 2020

Liebe HauptstadtTV-Gemeinde, die Tageslosung für heute, steht im Lukasevangelium: Jesus spricht: „Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.“ Wie soll das gehen? Warum sollten Worte länger bestehen und weniger vergehen, als Himmel und Erde. Es geht eben nicht um unsere Worte. In der Tat, die sind flüchtig. Die veralten und verfallen uns manchmal wie in diesen Tagen im Munde. Es geht um Gottes Wort. Und damit ist eben nicht einmal das Wort der Bibel gemeint, diese vielen menschlichen Worte, die über ein Jahrtausend auf das eine Wort Gottes antworten wollen. Von König David bis hin zu Jesus und seinen Evangelisten und Aposteln. Diese menschlichen Worte als Antwort auf Gott vergehen auch. Bestehen bleibt, auch wenn Himmel und Erde vergehen, nur das eine Wort Gottes. Denn Gott redet nicht in Wörtern, sondern Gott ist Wort, ist Geist. Für mich wird, was gemeint ist, am Klarsten in der großartigsten Schöpfungsgeschichte, die unsere Bibel kennt. Damit meine ich nicht die schöne Geschichte von Adam und Eva, auch nicht die später von Priestern geschriebene Geschichte von der Schöpfung in 7 Tagen, sondern die Schöpfungsgeschichte von Johannes, die vor den Anfang, also im Grunde vor den Urknall zurückschaut und zu ergründen versucht, was war da? „Im Anfang war das Wort! Und das Wort war bei Gott. Und Gott war das Wort. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht. Großmeister Goethe hat das nicht verstehen wollen. Er wollte das Wort nicht so hoch schätzen. Wirklich zu schätzen gelernt habe ich das Wort nun ausgerechnet durch einen muslimischen Geistlichen. Wir saßen auf Einladung des deutschen Botschafters in Algerien als Abgeordnete aus dem Kulturausschuss des Bundestages mit einigen Religionsvertretern aus Algerien zusammen. Und dann sagte ein sehr angenehmer islamischer Theologe plötzlich, dass er uns als Christen darum beneide, das wir nicht an so viele Wörter Gottes glauben müssten, sondern nur an das eine Wort Gottes. Ich war begeistert. Denn mit dem Blick von außen, verstand ich meinen eigenen Glauben nun plötzlich noch einmal radikal neu und tiefer. Und verstand auch die Radikalität der Theologischen Erklärung von Barmen noch einmal besser. „Jesus Christus ist das eine Wort Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen haben.“ Durch ihn und mit ihm und in ihm ist alles, was da lebt und alles, was da ist. Muslime müssen jedes Wort des Koran ernst nehmen. Weil jedes Wort ist im Arabisch des 7. Jahrhunderts, so wie es Mohammed gesprochen hat und wie es für ihn dann aufgeschrieben wurde, gültig. Und nur diese Worte sind die bis heute eins zu eins gültige Offenbarung Gottes. Und darum beneidete uns dieser kluge Theologe, dass das bei uns anders ist. Weil die für uns verbindliche Offenbarung Gottes ist nicht irgendein geschriebenes Wort, sondern ist der Mensch Jesus Christus, in dem sich Gott uns gezeigt hat, uns offenbart hat. Und das ist das Wort, was wirklich gilt. Und dieses Wort begegnet uns in den Wörtern der Bibel. Und mit diesem Wort, durch dieses Wort und in diesem Wort hat Gott alles geschaffen was ist. Sie glauben das nicht? Dann gucken sie sich doch mal an, wie unsere analogen Worte, die wir zur Verfügung haben wirken. Und vergleichen sie das mit der Schnelligkeit und globalen Wirkmächtigkeit der Digitalen Sprache, die doch nur auf Eins und Null beruht. Und Gottes Sprache ist eben noch einfacher, für uns nicht mehr nachvollziehbar klar und wirkmächtig. Wenn Gott in seiner Sprache spricht: Siehe, dann ist es auch. Gott sprach und es wurde. Der Schöpfungsbericht der Priester am Anfang unserer Bibel ist da ganz klar: Gott spricht nur. Er berührt nichts. Mischt sich nicht ein. Bleibt im Jenseits dessen, der eben nur spricht. Gott spricht und es wird. Und dieses Wort, was zumindest wohl keiner von uns Lebenden gehört hat, bleibt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Bleiben sie gesundBehütet.

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