Mo, 11.05.2020 , 00:00 Uhr

11. Mai 2020

Liebe HauptstadtTV-Gemeinde, „Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seiner Rede zu.“ aus dem Lukas-Evangelium ist für den heutigen Tag ausgelost. Der Satz ist aus folgender Geschichte: Als sie weiterzogen, kam Jesus in ein Dorf. Da war eine Frau mit Namen Marta, die nahm ihn auf. Und sie hatte eine Schwester, die hieß Maria; die setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seiner Rede zu. Marta aber machte sich viel zu schaffen, ihnen zu dienen. Und sie trat hinzu und sprach: Herr, fragst du nicht danach, dass mich meine Schwester lässt allein dienen? Sage ihr doch, dass sie mir helfen soll! Der Herr aber antwortete und sprach zu ihr: Marta, Marta, du hast viel Sorge und Mühe. Eins aber ist not. Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden. Die beiden Menschen Maria und Martha stecken in uns beiden. Wir brauchen beides – die vita activa und die vita cotemplativa. Das Zuhören und das Machen. Das Aufnehmen und das Abgeben. Jesus hat die beiden Menschen erlebt – Maria, wie sie sich zu ihm gesetzt hat und in den Geschichten Jesu Gott ganz nahe sein wollte. Und Martha, die ganz geschäftig die wunderbare Gastgeberin sein wollte. Mein Großmutter hieß Marthel und ich habe sie sehr gern gehabt. Aber sie war auch eine Martha, konnte kaum zuhören, war immer aktiv, wollte immer reden und tun, immer geben. Aber wir müssen eben nicht nur schlafen, um leben zu können. Sondern wir müssen auch aufnehmen können, um geben zu können. Wir müssen zuhören, um reden zu können. Wer zugehört hat, der kann antworten, der kann in Vollmacht reden, weil er weiß, wovon er redet. Immer wenn mir einer sagt „Lass uns mal wieder quatschen.“ werde ich rot. Zum einen vor Zorn. Denn ich will nicht quatschen. Das wird dann immer nur noch quätscher. Und zum anderen vor Scham, denn mir liegt auf den Lippen: „Zum Quatschen habe ich keine Zeit.“ Um nicht missverstanden zu werden: zum Seele baumeln lassen schon. Denn das ist lebens-Not-wendig. Jesus zu zu Hören ist befreiend. Denn so lernen wir, was wirklich notwendig ist. Es ist deshalb das gute Teil, was wir wählen sollten, weil es uns befreit vom Sorgen müssen. Weil das Zuhören uns in die herrliche Freiheit der Kinder Gottes stellt. Jesus will keine anderen, keine neuen Gebote aufstellen, sondern will, dass wir ihm zuhören, dass wir in dem Hören Gott nahe kommen. Wer Jesus zuhört, spürt Gott! Weil Gott durch ihn redet. Weil Gott sich uns in Jesus zuwendet. Und er kommt nicht nur zu uns, sondern er will uns in dieser Nähe wirklich alle Last abnehmen und neue Lust am Leben stiften. Jesus ist das Evangelium, ist Frohe Botschaft. Und macht uns frei. Und er nimmt, bis hin zum Kreuz, uns alle menschliche Last ab! Weil er selber durch alle menschliche Not vor den Augen seiner Jünger, seiner Freunde gegangen ist. Corona-Zeiten waren Zuhör-Zeiten. Auf Gott. Auf seine Schöpfung. Auf unsere Nächsten, die uns manchmal überraschend nahe waren. Und deshalb müssen wir jetzt, nach der ersten Welle, vor der 2. und 3. Welle wissen, dass eine Zunahme an Mobilität auch zu einer Zunahme an Mortalität führen wird. Vorsichtig und Vorausschauend müssen wir deshalb also bleiben in diesen Tagen! Wo nun mit der gleichen Verbissenheit gelockert wird, mit der wir vorher den Shutdown vollzogen haben. Balance halten ist daher genauso wichtig wie Abstand halten. Bleiben sie gesundBehütet.

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