Liebe HauptstadtTV-Gemeinde,

„Jesus nahm die fünf Brote und zwei Fische und sah auf zum Himmel, dankte und brach die Brote und gab sie den Jüngern, dass sie sie ihnen austeilten, und die zwei Fische teilte er unter sie alle. Und die 5000 aßen davon und alle wurden satt.“ Markus 6,41-42

Über die Speisung der 5000 oder der 3000 wird immer erzählt, als ob es man über ein Naturwunder reden würde. Ein Wunder contra naturam, so als ob Gott seinem eigenen Sohn zuliebe mal kurz die Gesetze seiner Schöpfung außer Kraft gesetzt hätte. Und aus einigen Broten und Fischen würde ein Essen, was für 5000, nach einem anderen Bericht für 3000 reichen würde. Ich habe das nie geglaubt.

Ich habe immer gedacht und denke das auch heute, dass das Wunder, das Gott Jesus vollbringen lässt, ein noch viel größeres Wunder ist. Nämlich keines, das die Naturgesetze kurz außer Kraft setzt, sondern eines dass die Gesetze des menschlichen Herzens zumindest für kurze Zeit überwindet. Denn Menschen sorgen für sich selber. Sie sorgen vor. Für sich und ihre Nächsten. Jesus aber hält den 5000 Menschen eine Predigt, durch die sie annehmen und glauben, dass Gott für sie sorgen wird. Wie für die Lilien auf dem Felde. Oder für die Vögel unter dem Himmel: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen. Und Gott ernährt sie doch. Jesus lässt diese riesige Gemeinde von 5000 Menschen darauf vertrauen, dass Gott für die sorgt, die miteinander teilen. Und so nehmen sie aus ihren Taschen, was sie sich für den Weg eingepackt haben und beginnen miteinander zu teilen. Und siehe da, nun ist mehr als genug für alle da. Und auf dem Rückweg sind sie so erfüllt von dieser Erfahrung, dass sie auch nicht aus lauter Langeweile gleich an der nächsten Station wieder etwas essen müssen. Sondern sie erzählen sich, was sie erlebt haben und vergessen darüber das Essen. Und als sie zu Hause ankommen, erzählen sie den anderen, was sie erlebt haben und vergessen vor lauter Glück auch wieder, dass sie nun endlich mal etwas essen könnten. Sie glauben nicht, dass das noch heute so gehen könnte? Dann schauen sie doch bitte auf die Europäische Union, die Menschen im Vertrauen auf unsere gemeinsame Verbindung im Glauben und in der vom Glauben geprägten Kultur vor über einem halben Jahrhundert gegründet haben. Wir sind mit Abstand der größte Nettozahler. Da haben die Rechten recht. Nicht nur in Bezug auf die Bevölkerung, sondern wegen unseres Wohlstandes. Aber was die Rechten unrechtmäßig verschweigen, ist dass wir auch den größten Vorteil, den höchsten Benefit davon haben. Denn in all die mit uns verbundenen Länder können wir exportieren, was bei uns Arbeitsplätze und Einkommen schafft und sichert. Deshalb verstehen sie diese Geschichte bitte nicht kleingläubig als Wunder gegen die Natur, sondern als Wunder, was in den Herzen der Menschen stattfindet. Denn es bleibt ja wirklich etwas übrig. Woran jetzt nur keiner groß Interesse hat, weil alle wollen nach Hause, um zu erzählen, was sie mit Jesus erlebt haben. Bleiben sie gesundBehütet.